- Limburg, Brüder von
- Lịmburg, Brüder von,eigentlich Malouel [-lɔu̯ɛl], auch Maelwael ['mɑːlwɑːl], Maelweel ['mɑːl-], Paul (Pol), Hermann (Hermant) und Jan (Jehannequin), niederländisch-burgundischer Miniaturmaler, * Nimwegen zwischen 1375 und 1385, ✝ (an der Pest ?) Bourges 1416; nach der Lehre bei einem Goldschmied in Paris traten sie 1400 in den Dienst Philipps II., des Kühnen, Herzog von Burgund. Nach dessen Tod waren sie, wohl unter Pauls Führung, als Nachfolger von J. de Hesdin am Hof von Jean de France, Herzog von Berry, tätig. Berühmt wurden die in dessen Auftrag angefertigten Stundenbücher: »Les belles heures du Duc de Berry« (1405-08; New York, Metropolitan Museum - The Cloisters) und v. a. »Les très riches heures du Duc de Berry« (wohl zwischen 1413 und 1416; Chantilly, Musée Condé). In ihnen vereinigen sich burgundische und italienische, v. a. sienesische Einflüsse. In den Monatsbildern der »Très riches heures« werden überlieferte Motive durch eine neue Seh- und Erzählweise realistisch belebt. Mit ihrer Wirklichkeitsnähe waren sie richtungweisend für die Entwicklung der europäischen Landschaftsmalerei. Neben der Buchmalerei beeinflussten die drei Brüder auch die niederländische Tafelmalerei.M. Meiss: The Limbourgs and their contemporaries, 2 Bde. (New York 1974);S.-J. Bourdin: Analyses des Très riches heures du Duc de Berry (Dourdan 1982);Die Stundenbücher des Duc de Berry. Les belles heures. Les très riches heures, hg. v. H. Justin (51992).
Universal-Lexikon. 2012.